Das Konzept vom „Flow“ hast du sicher bereits öfters gehört. Es wurde auch bereits häufig im Zusammenhang mit Sport untersucht und bezieht sich auf einen Zustand in dem man „völlig in der Tätigkeit aufgeht“.
Denk an ein Marathonrennen. Du bist konzentriert, fit, und fokussiert auf die Aufgabe und exisitierst nur im Moment. Du bist komplett absorbiert in der jetzigen Aufgabe und die Zeit scheint keine Rolle zu spielen. Ob du erschöpft bist oder nicht merkst du nicht. In so einer Situation bist du wahrscheinlich im Flow, einem Zustand wo alles irgendwie automatisch passiert, du innovativ, freudig und glücklich bist.
Csikszentmihalyi beschreibt Flow als „das holistische Gefühl bei völligem Aufgehen in der Tätigkeit. Im Flow-Zustand folgt Handlung auf Handlung, und zwar nach einer inneren Logik, welche kein bewusstes Eingreifen von Seiten des Handelnden zu erfordern scheint.“ Im Flow-Zustand bist du Meister deines Handelns und nimmst alles um dich herum nur nebenbei wahr. Du bist komplett in deiner Aufgabe und hast das Geschehen zu jeder Zeit unter Kontrolle.
Csikszentmihalyi, 1975
Die Komponenten von Flow adaptiert aus Csikszentmihalyi:
- Im Flow-Zustand bist du optimal beansprucht. Das heisst, die Aufgabe ist nicht zu schwer aber auch nicht zu leicht. Du hast alles unter Kontrolle.
- Du weisst jederzeit was du tun musst ohne gross darüber nachzudenken. Es passiert einfach automatisch. Die Konzentration muss dabei nicht mehr willentlich hochgehalten werden.
- Dein Zeitgefühl ist nicht wie sonst regelmässig und klar. Im Flow vergisst du die Zeit und weisst nicht mehr wie lange du bereits an der Aufgabe bist.
- Das Erlebnis ist für dich intrinsisch motivierend.
Jeder Person erlebt Flow unterschiedlich und es müssen verschiedenste Aspekte zutreffen um in einen Flow-Zustand zu gelangen. Ganz wichtig ist, dass die Aufgabe weder zu schwierig noch zu leicht ist sonst erlebts du eher Langeweile oder Nervosität/Angst. Ich kann aus persönlicher Erfahrung bestätigen, dass ich so einen Zustand nur erlebt habe in knappen Matches wo ich und der Gegner ungefähr gleich gut gewesen sind. Ich war dabei vollkommen konzentriert, ruhig und fokussiert auf die Aufgabe und bin quasi in den Flow reingerutscht wo die Ballwechsel ohne gross zu überlegen mit hoher Qualität stattgefunden haben. Mein Körper wusste was zu tun ist und welchen Schlag in welchem Moment gemacht werden musste.
Der Weg zu Flow
Die Frage ist nun wie du in den Flow kommen kannst und die Frage ist nicht ganz einfach, da man nicht auf Knopfdruck den Zustand erreichen kann. Es gibt jedoch ein paar Möglichkeiten wie du die Chancen auf einen Flow-Zustand erhöhen kannst:
- Alles was dich ablenken kann gilt es möglichst auszublenden. Bspw: das Smartphone abschalten, die Zuschauer nicht beachten, für dich sein…
- Such dir Aufgaben welche herausfordernd sind aber nicht zu schwierig oder zu leicht (Nakamura et al, 2009).
- Eine Studie von Walker (2008) hat herausgefunden dass der Flow-Zustand gut auch im Team erreicht werden kann und dann sogar angenehmer und schöner ist als alleine. Stell dich also Aufgaben im Team.
- Intrinsische Motivation bedeutet etwas zu machen weil man es liebt. Die höchste intrinsische Motivation gemäss Csikszentmihalyi ist der Flow-Zustand. Denke daran beispielsweise an einen Surfer der eine Welle reitet und ganz im Moment aufgeht.
- Koehn et al., 2013 haben einen Zusammenhang zwischen Visualisierung, Selbstvertrauen und Flow gefunden. Die Visualisierung kann dir helfen dein Selbstvertrauen zu stärken was wiederum die Chancen auf Flow erhöht.
Viel Erfolg bei deinem Weg zu Flow. Hast du Flow bereits erlebt oder bist nicht ischer was es genau bedeutet? Melde dich bei mir und wir können darüber diskutieren.